Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

Allgemeines
Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ist vor allem bei Kleinkindern von Bedeutung. Es verursacht eine besonders schwere Form von Hirnhautentzündung sowie eine lebensbedrohliche Entzündung des Kehlkopfs (Epiglottitis).

Ursachen
Der Erreger wird über Tröpfchen von Mensch zu Mensch (z.B. beim Husten oder Niesen) übertragen und siedelt sich im Nasen- Rachen- Raum an.Von den Hib-Erkrankungen sind besonders Kinder bis zum 5. Lebensjahr bedroht.

Krankheitsbild
Zu den typischen Symptomen der eitrigen Hirnhautentzündung (Meningitis) gehören Erbrechen, hohes Fieber, Bewusstseinstrübung und Krämpfe. Die durch Hib-Bakterien verursachte Hirnhautentzündung ist eine außerordentlich schwere und rasant fortschreitende Erkrankung. Die Sterblichkeit beträgt bei nicht behandelten Kindern bis zu 80% und selbst bei frühzeitiger Therapie sterben noch 5 bis 10% der Erkrankten. Oft kommt es nach einer Hirnhautentzündung auch zu Folgeschäden wie Sprachstörungen, Hörschäden und geistiger Behinderung.

Die Kehlkopfentzündung (Epiglottitis) entwickelt sich innerhalb weniger Stunden. Wichtigste Erkennungsmerkmale sind hohes Fieber, Schluckbeschwerden, kloßige Sprache und ausgeprägte Atemnot. Eine Kehldeckelentzündung stellt immer einen Notfall dar, der einen Transport mit Notarzt erfordert. Die Sterblichkeitsrate der Kehldeckelentzündung ist mit bis zu 25 % extrem hoch.

Therapie
Eine sofortige Behandlung im Krankenhaus mit Antibiotika ist insbesondere bei Vorliegen einer Hirnhaut- oder Kehlkopfentzündung von maßgeblicher Bedeutung.

Impfschutz
Der einzig wirksame Schutz gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ist eine konsequente Impfung. Eine Grundimmunisierung erfolgt im dritten, vierten, fünften sowie zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat. Die Impfung kann kombiniert werden mit Impfstoffen gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarkrampf), Keuchhusten (Pertussis) , Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B. Hierfür stehen sehr gut verträgliche Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.

Seit Einführung der Impfung 1990 gibt es in Deutschland nur noch sehr selten schwerwiegende Erkrankungen durch Haemophilus influenzae Typ b. Die Krankheiten treten nachweislich nur noch bei nicht geimpften oder unzureichend geimpften Kindern auf. Dies zeigt den Erfolg konsequenten Impfens.