Masern

Allgemeines
Masern sind eine hochansteckende akute Erkrankung mit dem Masernvirus. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion (z.B. Husten, Niesen oder Sprechen). Eine Ansteckung mit Masernviren führt bei nahezu 100% der Kontaktpersonen zu einer Infektion, in über 95% der Fälle zum Krankheitsausbruch mit Symptomen.

Masern führen bei 10-20% der Erkrankten zu Komplikationen, 0,1% erkranken sogar lebensgefährlich. Die häufigsten Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). Auch noch Jahre nach einer durchgemachten Masernerkrankung kann es zu einer Entzündung des Gehirns kommen (sklerosierende Panenzephalitis-SSPE), die stets tödlich verläuft.

Krankheitsbild
Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen mit zwei Fieberschüben: dem grippeähnlichen Vorstadium sowie dem Hauptstadium mit dem typischen Hautausschlag.

Vorstadium (Prodromalstadium)
In diesem Stadium zeigen sich unspezifische grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Dazu kommen Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Bauchschmerzen. Weitere Anzeichen sind Lichtempfindlichkeit verbunden mit einer Bindehautentzündung.

Nach zwei oder drei Tagen treten an der Wangenschleimhaut die charakteristischen Koplik-Flecken auf. Hierbei handelt es sich um weiße Beläge, die Kalkspritzern ähneln und von einem rötlichen Hof umgeben sind. Das Fieber steigt dann stark an und die gesamte Mund- und Rachenschleimhaut ist gerötet.

Hauptstadium (Exanthemstadium)
Im Anschluss kommt es zu dem typischen Hautausschlag (Exanthem). Das Fieber steigt nach einen kurzen fieberfreien Intervall wieder an. Die Symptome des Vorstadiums werden wieder stärker. Gleichzeitig mit dem erneuten Fieberanstieg tritt das Exanthem mit einigen Millimeter großen, hellroten Flecken auf, die ineinander fließen.

Der Ausschlag erscheint zuerst hinter den Ohren. Von dort breitet er sich über das Gesicht und den ganzen Körper aus. Nur Handflächen und Fußsohlen bleiben verschont. Die Flecken färben sich dunkler und verblassen nach vier bis sieben Tagen schließlich mit einer Schuppung der Haut.

Komplikationen
In den meisten Fällen heilen Masern problemlos aus. Es können jedoch auch schwerwiegende Komplikationen wie Mittelohrentzündungen (Otitis media), Bronchitis, Lungenentzündungen (Pneumonie) und Durchfallerkrankungen (Diarrhöe) auftreten. Eine weitere, sehr gefürchtete Komplikation ist die postinfektiöse Enzephalitis (Hirnentzündung), die zu einer starken Schädigung von Hirnnervenzellen führt.

Sechs bis acht Jahre nach einer Maserninfektion kann es zu einer zwar seltenen, jedoch stets tödlich verlaufenden sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) kommen. Hierbei treten zunächst Verhaltensänderungen auf, später entwickeln sich neurologische Störungen – Muskelzuckungen, Krampfanfälle - und Ausfälle. Im Endstadium fallen Hirnfunktionen vollständig aus, das Gehirn wird zerstört und die Patienten sterben im weiteren Verlauf.

Therapie
Die Therapie ist nur symptomatisch (Fiebersenkung, Bettruhe, Flüssigkeitszufuhr, Schmerzbekämpfung, etc.).

Impfschutz
Der einzige Schutz vor der Erkrankung und somit vor möglichen schwerwiegenden und sogar lebensbedrohlichen Komplikationen ist eine Masernimpfung. Nach der Geburt ist der Säugling noch für etwa sechs bis neun Monate durch die Antikörper der Mutter vor einer Masernerkrankung geschützt (Nestschutz), sofern die Mutter Masern hatte oder geimpft wurde.

Die erste Impfung wird zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat verabreicht. Die zweite Impfung sollte zwischen dem15. und 23. Monat erfolgen. Meist wird ein Kombinationsimpfstoff verwendet, der gleichzeitig auch gegen Mumps und Röteln oder gegen Mumps, Röteln und Windpocken schützt. Der Impfstoff ist in der Regel gut verträglich, Nebenwirkungen sind kaum zu befürchten.

Nach zwei durchgeführten Impfungen besteht lebenslange Immunität. Auch eine durchgemachte Infektion hinterlässt lebenslange Immunität.