Rota-Virus-Infektion

Allgemeines
Das Rota-Virus ist die häufigste Ursache für einen Brechdurchfall bei Kindern. Die Erkrankung tritt vermehrt in den ersten fünf Lebensjahren auf, wobei sie für Säuglinge und Kleinkinder durch den hohen Flüssigkeitsverlust besonders gefährlich werden kann. Das Rota-Virus ist extrem widerstandsfähig und sehr ansteckend; bereits eine geringe Anzahl an Viren kann bei einem Kind zum Ausbruch des Brechdurchfalls führen.

Krankheitsbild
Die Übertragung der Rota-Viren erfolgt durch Schmierinfektion über den Stuhl, unsaubere Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser, aber auch als Tröpfcheninfektion(z.B. Niesen oder Husten). Die erkrankten Kinder leiden unter plötzlich auftretendem heftigen Erbrechen, wässrigen Durchfällen und starken Bauchschmerzen. Nach wenigen Tagen klingen dann die Beschwerden meist wieder ab.

Wenn das Kind dabei viel Flüssigkeit verliert, besteht besonders bei Säuglingen und Kleinkindern die Gefahr der Austrocknung. Das Krankheitsbild kann sich in einem solchen Fall erheblich verschlimmern und die Einweisung in eine Klinik erforderlich machen. Hier wird dann der Flüssigkeits- und Mineralverlust über eine Infusion ausgeglichen.

Therapie
Wie bei allen Durchfallerkrankungen muss vor allem dem Flüssigkeitsverlust und dem Verlust an Mineralsalzen entgegengewirkt werden. In den Apotheken erhält man fertig gemischte Elektrolyt-Lösungen. Diese sollte man dem Kind in kleinen Schlücken verabreichen. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Elektrolytlösung selber herzustellen. Hier für benötigt man 3 Esslöffel (Trauben-)Zucker und ½ Teelöffel Salz und lösen beides in 300 ml Orangensaft auf. Diese Mischung füllt man mit 1 Liter verdünntem schwarzen Tee auf.

Zusätzlich empfiehlt sich eine entsprechende Diät bzw. Schonkost durchzuführen. Vermieden werden sollten vor allem fetthaltige Speisen und Süßigkeiten. Empfehlenswert sind z.B. helles Brot, Zwieback, Kartoffeln, Reis, Bananen oder Hühnerbrühe. Man soll die Kinder dabei nicht zum Essen zwingen, der Appetit stellt sich in der Genesungsphase von allein wieder ein.

Bei Stillkindern sollte einfach weiter gestillt werden, eventuell sollten Sie das Kind häufiger anlegen.

Vorsorge
Es stehen zwei gut verträgliche Schluckimpfstoffe zur Verfügung, die bei Säuglingen ab sechs Wochen anwendbar sind und sehr wirksam gegen Rotavirus-Infektionen schützen. Innerhalb des ersten Lebensjahres sollten sie - je nach Impfstoff - zwei- bzw. dreimal (mit einem Mindestabstand von vier Wochen) verabreicht werden. Die Grundimmunisierung sollte bis etwa zum 6. Lebensmonat abgeschlossen sein. Die Schluckimpfung ist in Deutschland bisher leider noch keine generelle Kassenleistung und muss daher zum Teil selbst bezahlt werden. Insgesamt kostet die Immunisierung ca. 130 Euro.