Humane Papillom Viren (HPV)

Allgemeines
Humane Papillomviren, abgekürzt HPV, sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren der Welt. Sie sind für die Entstehung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, können aber auch an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sein.

In Deutschland sind nach Schätzungen ungefähr 6 Millionen Frauen mit Humanen Papillomviren infiziert. Mehrere hunderttausend Frauen entwickeln pro Jahr eine Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses und etwa 6.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Gebärmutterhalskrebs. Wird die Krankheit früh genug erkannt, liegen die Heilungschancen bei fast 100%, dennoch sterben jedes Jahr 2.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Damit ist dieser Krebs in Deutschland, nach Brust- und Eierstockkrebs, die dritthäufigste frauenspezifische Krebstodesursache. Im Vergleich dazu sterben in Deutschland an AIDS etwa 600 Menschen
pro Jahr.

Krankheitsbild
Die Infektion wird durch das Humane Papillomvirus übertragen. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen bei Sexualkontakten. Risikofaktoren, die eine Ansteckung mit den Viren begünstigen sind außer ungeschütztem Geschlechtsverkehr, Rauchen, sexuelle Kontakte in jungem Alter und wechselnde Sexualpartner.

Personen, die sich mit HPV infiziert haben, merken davon in der Regel nichts, da die Viren zunächst keinerlei Beschwerden verursachen. Mögliche weitere Krankheitsbilder, die sich durch eine Infektion entwickeln können, sind Genitalwarzen (Kondylome). Sie können an den äußeren Geschlechtsorganen, der Scheide, am Gebärmutterhalsbereich, aber auch im Analbereich auftreten. Die Kondylome treten bei Frauen und Männern in etwa gleicher Häufigkeit auf.

In bestimmten Zellen des Gebärmutterhalses können sich die Viren dauerhaft festsetzen. Jahre oder Jahrzehnte später kann sich in Folge dessen ein Tumor entwickeln. Davon spürt die Betroffene anfangs jedoch meistens nichts. Die ersten Veränderungen sind häufig sehr früh im so genannten Pap-Abstrich oder im kolposkopischen Bild (mikroskopische Darstellung des Gebärmutterhalses) erkennbar, der als Krebsfrüherkennungs-Untersuchung einmal jährlich beim Frauenarzt durchgeführt wird.

Impfung
Eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs könnte die Erkrankungszahlen in Zukunft deutlich verringern. Etwa 70% aller Gebärmutterhalskarzinome werden durch die Humanen Papillomvirus-Typen 16 und 18 hervorgerufen und genau vor allem gegen diese Typen richten sich die Impfstoffe.

Alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren sollten möglichst vor dem Beginn ihrer sexuellen Aktivität geimpft werden. Sie wird in drei Injektionen innerhalb eines halben Jahres verabreicht. Die Impfung bietet Schutz vor einer Ansteckung mit potentiell Krebs auslösenden HP-Viren. Sie verringert damit auch das Risiko, andere Menschen unbewusst mit HPV anzustecken.

Eine HPV-Impfung ist jedoch kein Ersatz für die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung. Nur wenn beide Vorsorgemaßnahmen - die Impfung und die regelmäßigen Untersuchungen - zum Einsatz kommen, kann eine Frau von einer größeren Sicherheit vor Gebärmutterhalskrebs profitieren.